Sprichwörter als Widerspiegelung des deutschen Nationalcharakters

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 27 Февраля 2014 в 16:44, реферат

Краткое описание

Jede Sprache ist mit der Kultur bestimmten Volkes verbunden. Sie ist, sozusagen, ein Spiegelbild der Kultur. Sie widerspiegelt nicht nur diese realen, materiellen Sachen, die den Menschen umgeben, sondern auch die Weltanschauung dieses Volkes, seinen nationalen Charakter, seine Lebensweise, Sitten und Bräuche, seine Moral und sein Wertensystem.
Das Thema unserer Arbeit lautet als „Sprichwörter als Widerspiegelung des deutschen Nationalcharakters“. Redensarten und Sprichwörter haben Wissenschaften verschiedenster Fachrichtung schon seit jeher interessiert. Seien es Historiker, Literatur- oder Sprachwissenschaftler, Ethnologen oder Volkskundler – sie alle profitieren oft von dem schier unermesslichen Reichtum der deutschen Sprache an Sprichwörtern, Redewendungen, Redensarten, Bauernregeln und sonstigen literarischen Kleinformen, die in diesen Bereich fallen.

Содержание

EINLEITUNG 3
KAPITEL I. Die theoretischen Ausführungen der deutschen Sprichwörter 6
§1. Name und Begriff des Sprichworts 6
§2. Merkmale zur Bedeutung des Sprichwortes 10
2.1. Das Sprichwort als Argumentationsstütze 10
2.2. Das Sprichwort zur Regelung sozialer Angelegenheiten 11
2.3. Das Sprichwort zur Erzeugung von Komik und Witz 12
2.4. Das Sprichwort als Lehre für Schule und Leben 12
§3. Thematische Klassifikation 13
KAPITEL II. Untersuchung des deutschen Nationalcharakters am Beispiel von Sprichwörtern aus verschiedener Themenkreise 17
§1. Sprichwörter als Widerspiegelung des deutschen Nationalcharakters 17
§2. Die Behandlung der Beispiele von Sprichwörtern 19
2.1. Die Sprichwörter zum Thema „Freundschaft/Vertrauen“ 19
2.2. Die Sprichwörter zum Thema „Liebe und Verliebte“ 20
2.3. Die Sprichwörter zum Thema „Fleiß und Arbeit“ 21
SCHLUSSFOLGERUNGEN 22
LITERATURVERZEICHNIS 25

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An anderer Stelle heißt es weiter, dass Sprichwörter in ihrer Wahrheit, Kürze und Naivität „zur Belehrung, zur Kenntniss des Karakters, der Sitten und Gebräuche des Volks, von dem sie sich herschreiben, sehr viel beitragen“. Darüber hinaus sind sie „ein vortreffliches Mittel“, um „manche geschichtliche Begebenheit aufzuklären“.

Gerade in früheren Tagen galt das Sprichwort als ontologische Wahrheit, als „Spiegel der Menschenvernunft“ als eine unverrückbare Weisheit aus Volkes Mund, die es zu begreifen galt. Gemäß dieser Auffassung enthielten sie „mannigfaltigen Stoff für die Bildung des Verstandes“. Die Wahrheit aus dem Volk hinein in das Volk war eine leitende Attitüde; begreifen von erprobten moralischen und sittlichen Gesetzen eine weitere.

Die Einseitigkeit des moralischen Gebrauchs des „guten“ Sprichwortes in der Erziehung erkannte bereits F. Seiler und kritisierte sie hinsichtlich einer ganzheitlichen (volkskundlichen) Betrachtungsweise.

Auch Wolfgang Mieder (als Vertreter der neueren Zeit) erkennt die „allgemeine didaktische Funkton“ des Sprichwortes an, ergänzt dann aber um den wichtigen Zusatz, dass „Lehrhaftigkeit nur eine von vielen Funktionsmöglichkeiten“ ist, „denn Sprichwörter agieren oft auch als Ratschlag, Trost, Warnung, Rechtfertigung, Argument, Erklärung, Feststellung, Charakterisierung, um nur einige Beispiele zu nennen“.

 

§3 THEMATISCHE KLASSIFIKATION

Die  Erforschung  des  Sprichworts  ist  eines  der  reizvollsten  Gebiete  der  Sprachforschung und  Volkskunde  wegen  der  vielfachen  Aufschlüsse,  die  in  kulturgeschichtlicher Hinsicht daraus zu entnehmen sind. Viele Sprachbilder entstammen  einer  recht  fernen  Vergangenheit,  deren  Lebensumstände und  Gewohnheiten  uns  fremd  oder  geradezu  unverständlich  geworden sind.  Aus  den  verschiedensten  Bezirken  des  Lebens  sind  sie  in  die allgemeine  Sprache  eingemündet,  und  so  finden  wir  alle  nur  möglichen

Kulturschichten  in  sprachlicher  Ablagerung:  Kauf  und  Handel,  Landarbeit und  Handwerk,  Schifffahrt  und  Seemannsleben  aller  Zeiten  haben  im Sprichwortschatz  ihren  Niederschlag  gefunden.  Einen wesentlichen  Anteil  haben  dabei  die  sog.  Standessprachen,  insbesondere die bestimmter Handwerksgruppen, des Handels und Kaufmannswesens.

Berufsständische  Eigenprägungen  sind  aus  fast  allen  Lebensbereichen  in die  allgemeine  Sprache  übernommen  worden,  insbesondere  aus  dem Handwerk, z.  B.:

»Der  Stümper  macht  die  meisten  Späne.«

»Klappern  gehört  zum  Handwerk«.

Durch  die  Übertragung  von  berufsspezifischen  Wendungen  auf  andere Lebensbereiche  sind  allerdings  Verallgemeinerungen  und  Bedeutungsveränderungen  eingetreten.  Aus  der  Welt  des  Schmiedes  kommt:

»Jeder  ist  seines  Glückes  Schmied.«

»das Eisen schmieden, solange es heiß ist«

vom  Schuhmacher:

»Schuster,  bleib  bei  deinem  Leisten«

vom  Schneider:

»Herein,  wenns  kein  Schneider  ist«

vom  Bäcker:

»das  geht  wie’s  Brezelbacken«

vom  Müller:

»das  ist  Wasser  auf  seine  Mühle«.

Alle  Zeiten  haben  ihre  Spuren  im  Sprichwortschatz hinterlassen,  und  auch  in  der  Moderne  ist  neben  dem  Absterben  von älterem  überlebtem  Wortgut  noch  ein  starker  Zuwachs  an  neuem  und neuestem  zu  beobachten.  Nicht  immer  sind  die  Quellen  trotz  aller Gegenwartsnähe  leicht  zu  ermitteln.  Fernsehen,  Film,  moderne Theaterstücke,  Operette  und  Musicals,  triviale  Romane  und  humoristische Schriften  sind  zweifellos  wichtige  Verbreitungsmedien.  Leichter erkennbar  sind  Sprichwörter,  die  ihre  Entstehung  erst  der  technischen  Welt verdanken.

Sprichwörter ,  die  aus  dem  Rechtsleben  in  die allgemeine  Umgangssprache  eingeflossen  sind,  gehören  fast  alle  dem älteren  Recht  an.  Das Rechtssprichwort

»Not  kennt  kein  Gebot.«

meint  Straffheit  im  Falle  von  Mundraub.

»Wenn  der  Hahn  nicht  kräht,  gackert  die  Henne«

umschreibt  die  weibliche  Erbfolge  beim  Ausbleiben  männlicher Nachkommen.

Eigentliche  Rechtssprichwörter enthalten wirkliche  Rechtsprinzipien.  Allerdings handelt  es  sich  wohl  mehr  um  Aussagen  des  Gewohnheitsrechtes  und nicht  um  kodifizierte  Rechtsnormen.  Beispiele:

»Wo  kein  Kläger,  da  kein  Richter.«

»Kauf  bricht  Miete.«

»Eine  alte  Gewohnheit  ist  stärker  als  Brief  und  Siegel.«

»Schweigst  du  still,  so  ist’s  dein  Will«.

Es gibt in der deutschen Sprache auch viele Sprichwörter zum Thema „Fleiß und Arbeit“, z.B.:

Wer den Kern essen will, muss die Nuss knacken.

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen.

Ohne Fleiß kein Preis. 

Mühe und  Fleiß bricht alles Eis.

Geduld überwindet alles.

Die zeigen uns, wie die Deutschen pflichtbewusst und verantwortlich sind.

Die Sprichwörter zum Thema „Liebe und Freundschaft“ treffen wir auch:

In der Armut lernt man Freunde kennen.

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen.

Was man einem treuen Diener gibt, ist alles zuwenig, was man einem untreuen gibt, alles zuviel.

Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel.

E i n Feind ist zuviel und hundert Freunde nicht genug.

Alle wissen und niemand, was die Liebe ist. Es ist zweifellos, das die Liebe ein sehr starkes Gefühl ist und der Verliebte ein starker Mensch ist. Und die Sprichwörter können das gut verstehen:

Wer liebt, macht sich die Träume selbst.

Liebe furchtet keine Gefahr.

Liebe überwindet alles.

Wo die Liebe treibt ist kein Weg zu weit.

Sind zwei Herzen eins  geworden, so  ist ihnen der Speicher   ein Vergnügungsort.

So ist die jede Klassifikation relativ und diese thematische Reihe kann man viel weiter fortsetzen. Die alle widerspiegeln aber sehr richtig menschliche Beziehungen und Verhältnisse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KAPITEL II. UNTERSUCHUNG DES DEUTSCHEN NATIONALCHARAKTERS AM BEISPIEL VON SPRICHWÖRTERN AUS VERSCHIEDENER THEMENKREISE

§1 SPRICHWÖRTER ALS WIDERSPIEGELUNG DES DEUTSCHEN NATIONALCHARAKTERS

 

Unter  den  mannigfaltigen  Abhandlungen  zum  Sprichwort  befinden  sich auch  zahlreiche  Studien  vom  Typ »Das Volk X im Spiegel seiner Sprichwörter«, worin  Sprichwörter  als  volkscharakterologische  Aussagen  aufgefasst werden. Meistens handelt es sich dabei um nichts anderes als bloße Zusammenstellungen  von  Sprichwörtern,  die  als  »Spiegel  der  Volksseele« angeblich  den  Charakter  der  ganzen  Nation  in  gängiger  Münze  enthalten. Selbst  bei  Goethe  steht  der  Ausspruch:

Sprichwort  bezeichnet  Nationen;

musst  aber  erst  unter  ihnen  wohnen. (Sprichwörtlich)

Darin wird allerdings einschränkend bereits auf die Unzulänglichkeit  des Sprichworts  als  umfassender  Ausdruck  der  Geisteshaltung  und  Lebensweise  der  Bevölkerung  eines  Landes  hingewiesen.  Überhaupt  ist  die größte  Vorsicht  bei  solchen  Sprichwortbeiträgen  zur  Völkerpsychologie geboten,  weil  sie  oft  auf  stereotypen  Vorurteilen  und  fälschlichen  Verallgemeinerungen  beruhen.

Wenn z. B. Sprichwörter wie »Ehrlich währt am längsten« und »Ohne Fleiß  kein  Preis«  als  Ausdrücke  für  die  angeblich  typisch  deutschen Charaktereigenschaften  der  Ehrlichkeit  und  der  Strebsamkeit  hingestellt werden, so lässt ein kurzer Blick in das Sprichwortgut anderer  Sprachen erkennen,  dass  diese  Sprichwörter  weit  über  das  deutsche  Sprachgebiet hinaus verbreitet sind. Sie können also gar nicht als Bezeichnung speziell deutscher Eigenschaften ausgelegt werden. Das gilt auch  für  die vielen  internationalen  Sprichwörter,  die  aus  der  griechisch-römischen Antike,  der  Bibel  und  dem  Mittelalter  überliefert  sind.  Bevor  man  auch nur ein Sprichwort als typisch deutsch hinstellen kann, müssen  an  Hand einer  monographischen  Untersuchung, zuerst seine Quelle und seine Überlieferung  belegt  werden.  Auch  wenn  sich  das  Sprichwort  dann als nur  dem  deutschen  Sprachgebrauch  eigenes  Sprichwort  erweisen  sollte, musste  durch  demoskopische  Untersuchungen  seine  allgemeine  Verbreitung  und  Geläufigkeit  in  Deutschland nachgewiesen  werden,  um  Schlüsse über  den  deutschen  Volkscharakter  zuzulassen.  Da  solche  Vorstudien  für jedes  Sprichwort  durchgeführt  werden  müssten,  stellt  sich  eine  wissenschaftlich  fundierte  Untersuchung als sehr schwierig heraus.

Ähnlich  verhält  es  sich  auch  mit  den  Sprichwörtern,  die  sich  schon vom Wortlaut her auf ein bestimmtes Land und seine Bevölkerung beziehen,  wie  z.  B.

»Deutscher  Mann,  Ehrenmann«

oder

»Deutsch  mit  jemandem  reden«.

Auch diese haben oft ihre direkten Entsprechungen in anderen Sprachen. Problematisch  sind  allerdings  auch  die  sprichwörtlichen  Ortsneckereien (blason  populaire),  die  sich  zwar  speziell  auf  die  Bevölkerung  gewisser Landschaften  oder  Orte  beziehen,  trotzdem  aber  meist  nur  stereotype Vorurteile  ohne  psychologische  Basis  enthalten.  So  gilt  das  Sprichwort

»Die  Schwaben  werden  vor  dem  vierzigsten  Jahre  nicht  gescheit« bestimmt nicht für alle Schwaben und auch das Sprichwort

»Ein  Preuße  bezwingt  drei  Sachsen«

nicht für alle Preußen. Vielmehr handelt es sich hier um ironischparodistische  Zerrbilder,  die  nur  »cum  grano  salis«  aufzufassen sind.

Isidor Levin hat überzeugend dargestellt, dass eine volkscharakterologische, psychologische Interpretation von Sprichwörtern nur mit Hilfe der  Meinungsforschung  durchführbar ist, wozu eine nähere Zusammenarbeit  von  Soziologen  und  Volkskundlern  vonnöten  wäre.  Bisher  sind solche  Forschungen  nicht  durchgeführt  worden,  und  die  vorliegenden Schriften  sind  wegen  ihrer  unwissenschaftlichen  Methodik  meist  nichts als  Kuriositätensammlungen.

 

§2 DIE BEHANDLUNG DER BEISPIELE VON SPRICHWÖRTERN

2.1. Die Sprichwörter zum Thema „Freundschaft/Vertrauen“

 

Als Beispiel haben wir die, unserer Meinung nach, wichtigsten, aktuellsten und am häufigsten gebrauchte Sprichwörter zu den  Themen „Freundschaft/Vertrauen“, „Liebe“, „Fleiß und Arbeit“ und „Geld“ genommen, die unserer Meinung nach uns ein größtes Interesse darstellen. 

Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundin bzw. Freund. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.

Freunde in der Not gehen hundert/tausend auf ein Lot (In Notzeiten hat man wenige oder keine Freunde.). Es ist interessant mit dem Sprichwort zu vergleichen „Den Freund erkennt man in Not“. Solche Sprichwörter zeigen den Wert der echten Freundschaft.

In der Armut lernt man Freunde kennen. – Noch ein Beispiel für Seltenheit der wahren Freunde.

Und wem kann man dann vertrauen?

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

So verhält ein Deutscher zur Umgebung, mit Seriosität und Misstrauen. Der Deutsche redet in den Wind nicht und vertraut etwas nur jenen Menschen, die ihm Nutzen bringen können. Folgendes Sprichwort bestätigt das:

Was du allein willst wissen, das sage niemand.

Trotzdem ist es auch schwer jedem Deutschen allein zu sein:

Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel

E i n Feind ist zuviel und hundert Freunde nicht genug

Wegen des anstrengenden Lebensrhythmus, besonders auf der Arbeit, wegen der ständigen Arbeitskonkurrenz zwischen den Angestellten entstehen folgende Sprichwörter:

Was man einem treuen Diener gibt, ist alles zuwenig, was man einem untreuen gibt, alles zuviel.

Meines Freundes Feind ist oft mein bester Freund

So schätzen die Deutschen ein treues Personal und die Ergebenheit ihrer Untergebenen.

 

2.2. Die Sprichwörter zum Thema „Liebe und Verliebte“.

 

Im ersteren Verständnis ist Liebe ein mächtiges Gefühl und mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Die Liebe ist ein schönes, wahrscheinlich das schönste Menschengefühl. Das ist eine starke Neigung, Zärtlichkeit, Romantik, Träume, Hoffnung:

Liebe furchtet keine Gefahr.

Liebe überwindet alles.

Der Verliebte ist ein besonderer Mensch, er ist ein bisschen, ein wenig verrückt:

Die Seele eines Verliebten ist nie zu Hause. 

Wer liebt, macht sich die Träume selbst.

Hohe Berge und schöne Weiber machen krumme Knie.

Liebes geht oben Schönes.

Alle  Mädchen träumen von der Gegenliebe, sie möchten glücklich lieben, weil die beiderseitige liebe ein großes Glück ist. Man hofft auf ewige Liebe. Die Sprichwörter bestätigen diesen Gedanken:

Rechte Liebe ist Dauerobst.

Alte Liebe rostet nicht.

Jedem ist sein Liebchen schön, wäre es ohne Zähne.

Auch im Untergehen ist die Sonne schön.

Die wichtigsten Gedanken und Beobachtungen  der vielen Völker sind ähnlich:

Sind zwei Herzen eins  geworden, so  ist ihnen der Speicher ein Vergnügungsort.                                                                                     

Liebende haben sich viel zu erzählen, aber es ist immer dasselbe.

So verstehen die Deutschen grosse Liebeskraft, versuchen aber mit Vernunft dieses Gefühl zu entwickeln.

2.3. Die Sprichwörter zum Thema „Fleiß und Arbeit“

Fleiß gilt als so genannte bürgerliche Tugend. Sind die Deutschen wirklich fleißig?

 Man hat eine entsprechende Untersuchung bis ins renommierte Fachmagazin "Science" geschafft. Dabei sollten Menschen sich selbst oder Freunde bewerten. Der Nationalcharakter könnte eine soziale Konstruktion sein - und dem Erhalt der nationalen Identität dienen, folgern die Forscher. Nicht überraschend nennen es die Forscher, dass Deutsche sich für besonders pflichtbewusst halten. Folgende Sprichwörter sprechen eben über die Verantwortung und Pflichtbewusstsein der Deutschen:

Wer den Kern essen will, muss die Nuss knacken.

Morgenstunde hat Gold im Munde. 

Sehr berühmt ist das Sprichwort „Ohne Fleiß kein Preis“. Man kann bemerken, dass die Deutschen sich dem Fleiß und der Hartnäckigkeit angewöhnt haben:

Mühe und  Fleiß bricht alles Eis. Geduld überwindet alles.

Und wie verhalten sich die Deutschen zu ihrer Arbeit? Den allermeisten Deutschen macht ihre Arbeit Spaß. 86 Prozent der Beschäftigten gehen zur Arbeit gern und sind mit ihrem Job zufrieden:

Arbeit ist des Ruhmes Mutter/ Arbeit ist der Ehre Mutter.

Arbeit hat bittere Wurzel, aber süße Frucht

SCHLUSSFOLGERUNGEN

 

Die Sprichwörter sind also ein Bestandteil der Kultur, ihr Komponente, ihr Instrument, das die spezifischen Eigenschaften der nationalen Mentalität präsentiert, was lässt uns die Wechselbeziehungen zwischen der Sprache und der Kultur als die Wechselbeziehungen des Bestandteiles und des Ganzen betrachten.

Dem Sprichwort sind eindeutige Determinanten zuzuweisen, die es eben zu diesem machen (Volksläufigkeit, Lehrhaftigkeit, Festigkeit, Bildlichkeit, formelle Aspekte). Hinsichtlich einem gewissen Grad an Idiomatizität, Festigkeit und (in einigen Fällen) semantisch - grammatikalischen Unregelmäßigkeiten gibt besteht eine enge Verwandtschaft zwischen Sprichwörtern und Phraseologismen im engeren Sinn. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden besteht in der Satzwertigkeit und historischen Fixiertheit des Sprichwortes.

Die Überlieferungsgeschichte des deutschen Sprichwortes begann im 11. Jh., danach setzte eine mehrere Jahrhunderte währende Erfolgsgeschichte dieser sprachlichen Konstruktionen ein - als Hochzeit gilt das ausgehende 15., sowie das 16. Jh. - die erst in der Epoche der Aufklärung eine Unterbrechung fand, bevor man sich dann allerdings im 19. Jh. wieder versöhnlicher dem Sprichwort zuwandte - mehr und mehr wurde es Forschungsgegenstand der Volkskunde. Kapitaler Ausdruck dieses neuen Interesses ist das Deutsche Sprichwortlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander.

Zu Ursprung und Überlieferung lässt sich sagen, dass beides primär durch das Volk (die Völker) geleistet wurde, einige Sprichwörter sind aber auch über andere Wege in den deutschen Sprachraum gedrungen - auf rein literarischem Weg (Lehnsprichwörter).

Daraus folgt, dass es vielfältige Parallelen zwischen den Sprichwörtern der Nationen des Abendlandes geben soll, was einerseits mit den relativ gleichen exogenen Voraussetzungen im Entstehungsraum zusammenhängt, andererseits mit dem „gemeinsamen Erbe“, auf welches der Inhalt vieler Sprichwörter zurückgeht (Bibel, Antike).

Viele deutsche Sprichwörter sind Wandersprichwörter, die dann im deutschen Sprachraum gemäß der vorgefundenen Kontexte variiert wurden. Es werden wohl mehr solcher Sprichwörter von anderen Nationen nach Deutschland „gewandert“ sein als umgekehrt - Deutschland war im Mittelalter eher eine empfangende Nation.

Obwohl es natürlich auch Sprichwörter gibt, die sich auf deutsches Kulturgut beziehen, ist es aufgrund der Internationalität des Sprichwortes nicht möglich, einen „reinen“ Nationalcharakter in ihm zu sehen.

Das Sprichwort hat eine didaktische Funktion, allerdings erschöpft sich seine Bedeutung darin nicht, seine Weisheit kann Argumentationsstütze oder Mittel der Beeinflussung sein, seine knappen Botschaften können zur Regelung alltäglicher Kommunikationssituationen beitragen und Stimmungen, sowie Befindlichkeiten ausdrücken helfen; und, nicht zuletzt, kann es Komik und Witz erzeugen.

Das Sprichwort lebt in der Moderne weiter, allerdings hat sich die Art seiner Verwendung gewandelt - traditionelle Muster sind einem spielerischen Umgang gewichen, die „alten Wahrheiten“ werden in Frage gestellt, parodiert, ironisiert. In Presse, Werbung, Politik, Wirtschaft und selbst in „heiligen Kreisen“ hat sich eine Kultur des Antisprichwortes etabliert - das Sprichwort lebt! (in der Variation).

Und was unsere Forschung nach dem Nationalcharakter der Deutschen betrifft, haben die ungefähren Ergebnisse gezeigt:

  • Etwa 34% von allen Sprichwörtern, die wir im Laufe der Forschung eingesetzt haben, machen die Sprichwörter zum Thema „Liebe“ aus;
  • Nur 7% bilden die Sprichwörter zum Thema „Freundschaft“;
  • Ungefähr 28% machen die „Arbeit“-Sprichwörter;

Was soll das bedeuten? Wenn es um die menschlichen Beziehungen geht, geben sie den Vorzug der Liebe, als z.B. der Freundschaft. Nach der Tatsachen kann man sagen, dass die deutschen sehr vorsichtig im Grundriß der Freundschaft sind. Die Liebe bleibt immer das Liebesthema für mehrere Völker.

Die Sache verhält sich nicht so einfach mit Fleiß und Geld. Noch vor kurzem nahm das Thema „Fleiß“ die erste Stelle für deutsches Volk. Heutzutage ist die Tendenz zu vermerken, das Geld unter den harten Marktbedingungen in den Vordergrund zu rücken. Man vermutet, werden diese Kennziffer steigen. Deutschland, wie ein typisches Industrieland, orientiert sich heute mehr auf Geldverhältnisse, als auf Menschenbeziehungen.

In den Sprichwörtern ist die kulturell-bedeutsame Information versteckt, implizit und kann nur indirekt gezogen werden, obwohl sie auf der Unterbewusstseinsebene existiert und funktioniert. In seiner Tätigkeit hat der Mensch nicht mit der Welt selbst, sondern mit ihrer Repräsentationen, kognitiven –Bilder und Modellen zu tun. So stellen die Sprichwörter eines der interessantesten Gebilde der menschlichen Kultur dar. „Es spiegeln sich in ihr nicht nur physische Lebensbedingungen der Träger, die Natur, das Klima und nicht wiederholbare Entwicklung eines Volkes und dessen Lebensstil wider, sondern auch die Moral, das Wertsystem, die Mentalität, der Nationalcharakter, die Phantasie, das Denken, die Weisheit, Beziehungen zwischen den Menschen usw. – alles, was die Kultur im weiteren ethnographischen Sinne dargestellt“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

LITERATURVERZEICHNIS

 

Goethe, Maximen und Reflexionen 423

Duden Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten

http://www.gratis-spruch.de/index.php?s=3&thema=Gewissen

http://www.deutsch-best.ru/Frameset-sprichwort.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Gewissen

http://www.presseportal.de/pm/22136/comdirect_bank_ag

http://www.sprichworte-und-zitate.de/stichworte/

http://www.zitate-online.de/thema/gewissen/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Информация о работе Sprichwörter als Widerspiegelung des deutschen Nationalcharakters